Kings Revival Party

King’s-Veteranen feiern ein großes Wiedersehen

Nettetal-Lobberich · Sie war eine Art Klassentreffen der Feierfreudigen früherer Jahrzehnte und sie war ausverkauft: Gut 800 Besucher tanzten bei der „King’s Revival Party“ im Seerosensaal bis in den frühen Morgen. Eine Nacht voller Nostalgie und Spaß.

Von Nikolaos Aslanidis (RP)

 

Es geht doch nichts über ein seliges Wiedersehen. „Man trifft hier Leute, die man seit Ewigkeiten nicht gesehen hat. Hammer“, freute sich Raffael aus Nettetal – und damit sprach er wohl den allermeisten Besuchern der King’s Revival Party aus der Seele. Die stieg zwar nicht in den Kaldenkirchener Räumen, in denen sich die 2018 geschlossene Diskothek einst ihren Kult-Status erabeitet hatte, sondern im Lobbericher Seerosensaal. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. „Hier sind viele Nationen, aber eine Party. Das gab’s immer im King’s und so ist es auch heute“, stellte jedenfalls Raffaels Freund Kostas fest.

Der Entschluss zur Revival Party war den Organisatoren Oliver Mangelmann, Sly und Marko Knoche auf der „Tanz in den Mai“-Party im Seerosensaal gekommen, die sie gemeinsam organisiert haben. Schnell wurde klar, dass auch eine Party gefeiert werden müsse, die noch einmal das King’s-Feeling belebt, erklärt Mangelmann: „Wir haben jahrelang davon geredet, aber keiner hatte es angepackt. Da haben wir endlich Nägel mit Köpfen gemacht.

 

Gibt es ein Revival des Revivals?

Hoffnung auf mehr Party-Gast Niki aus Schaag, sagte, was wohl etliche Besucher dachten: „Das ist hier richtig toll. Das könnten die öfter machen.“

Veranstalter überlegt „Wir schauen mal“, sagt Veranstalter Oliver Mangelmann. „Unsere Freunde und Frauen haben alle umsonst gearbeitet. Das können wir denen nicht mehrfach antun. Aber wir überlegen, wie man das wiederholen kann.“

 

Gefeiert werden konnte nicht im ehemaligen King’s, wo Mitte des Jahres ein Fitness-Studio eingezogen ist. Der Seerosensaal aber bot den nötigen Raum, um wie früher drei Bereiche einzurichten. Als besonderes Gimmick wurden auch noch Deko-Artikel aus dem King’s reaktiviert, und so der eigentlich eher nüchterne Seerosensaal in ein Disko-Ambiente verwandelt. „Wir haben die legendäre King’s-Tür mit allen Star-Unterschriften, die Palmen, Stühle, Kronleuchter, Werbebanner, Schilder und auch das King’s-Eingangsschild angebracht. Zusammen mit der modernen Technik ist das zwar nicht das Original-King’s, aber so etwas wie ein großes Klassentreffen“, sagte Mangelmann. Zur Krönung waren auch die Gogo-Tänzerinnen aus dem King’s mit dabei und weitere ehemalige Mitarbeiter wie Alexandra Gottschalk. Sie hat früher an der Theke und der Kasse gearbeitet und hieß nun im Seerosensaal die Gäste mit einem Drink willkommen. „Das ist für uns alle ein kleiner Traum. Das haben wir uns immer gewünscht. Man ist sich mit vielen alten Bekannten in die Arme gefallen“, schwärmte sie.

Und die Musik? In der großen Area gab es Classics, Dance und House mit den DJ’s Kosmonova, Oliver Man und Maurice da Vido, die zum Teil von 2011 bis 2016 schon das King’s beschallt haben. Im kleinen Saal legten DJ-Simon Monte und de’CHR!S Mallorca-Sounds, Schlager, Oldies und Discofox auf. Und, wie früher, war das inoffizielle Highlight der „P-Floor“, mit Alex Sander, der auf dem Damenklo Tech- und Deephouse servierte. „Das hatten wir ja im King’s eingeführt, weil es das auch in Düsseldorf, Frankfurt und Berlin gab. Das kam immer super an“, erzählte Sander. An diesem Abend habe er auf Gage verzichtet: „Hauptsache wir können das alte Feeling aufleben lassen. Auch wenn die Damentoilette etwas kleiner ist, als früher.“

Verzicht haben auch andere geübt, um diese nostalgische Nacht zu ermöglichen. „Die Leute haben hier heute ehrenamtlich gearbeitet, weil die da echt Bock drauf hatten. Nur so können wir auch kostendeckend bleiben. Ohne die ganzen Helfer hätte das nie geklappt“, sagte Mangelmann. Dass Stargast Loona nicht auftreten konnte, war zwar schade, trübte die Stimmung nicht, bestätigte Mangelmann. Diese sei zweimal ausgefallen, als Stargast bei der Party und bei einem Meet & Greet eine Woche zuvor. „Zum Glück gab es keine zehn Rückläufer. Das zeigt, dass die Leute alle wegen der Party hier sind und nicht wegen Loona“, sagte Mangelmann.

 

Die Besucher kamen aus dem gesamten Kreis Viersen und auch aus Mönchengladbach. Die meisten waren aber Ex-Stammkunden aus Nettetal. Lisa Bussler, die als 14-Jährige das erste Mal im King’s war, verwöhnte die Gäste den ganzen Abend als Candy-Girl mit Süßigkeiten: „Ich habe als Teenie im King’s Käfig getanzt und war immer total geflasht von der Atmosphäre, heute habe ich tierisch Spaß.“ 


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